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Die Rosenburg - Das Bundesjustizministerium  im Schatten der NS-Vergangenheit

Einblicke in die Ausstellung:
Zwischen Licht und Schatten

Die Ausstellung ist ein Teil der Aufarbeitung der nationalsozialistischen Vergangenheit des Bundesministeriums der Justiz (BMJ). Was bisher „im Schatten“ lag, soll ans Licht gebracht werden.

Ein Ausstellungsobjekt der Ausstellung: Ein großer Aktenstapel in dem Schubladen versteckt sind.
Gesamtansicht der Ausstellung.
Detailansicht einer Ausstellungsstele.
Eine Schreibmaschine mit einem Blatt Papier auf dem steht:
Die Rosenburg - Das Bundesjustizministerium im Schatten der NS-Vergangenheit
Die Rosenburg - Das Bundesjustizministerium im Schatten der NS-Vergangenheit

Die Wanderausstellung

Die Ausstellung

Warum diese Ausstellung? Das Bundesjustizministerium im Schatten der NS-Vergangenheit

Die Ausstellung ist ein Teil der Aufarbeitung der nationalsozialistischen Vergangenheit des Bundesministeriums der Justiz (BMJ). Was bisher „im Schatten“ lag, soll ans Licht gebracht werden.

„Von den 170 Juristen, die von 1949 bis 1973 in Leitungspositionen des Ministeriums tätig waren, hatten 90 der NSDAP und 34 der SA angehört. Mehr als 15 Prozent waren vor 1945 im nationalsozialistischen Reichsjustizministerium selbst tätig. Die Zahlen helfen zu begreifen, warum in der jungen Bundesrepublik die Strafverfolgung der NS-Verbrechen hintertrieben, das Leid der Opfer ignoriert und Opfergruppen wie Homosexuelle oder Sinti und Roma erneut diskriminiert wurden.“
Dr. Marco Buschmann, Bundesminister der Justiz

Die Aufarbeitung der nationalsozialistischen Vergangenheit Deutschlands ist nicht abgeschlossen, es gibt noch viele offene Fragen. Wir alle sind ein Teil dieses Aufklärungsprozesses, in dem wir aus den Fehlern der Vergangenheit lernen und sie in Zukunft verhindern.

Weitere Informationen zum Forschungsprojekt und der Arbeit der Unabhängigen wissenschaftlichen Kommission finden Sie auf der Infoseite: www.bmj.de/akte-rosenburg



Begleitbroschüre zur Ausstellung

Titelbild Ausstellungskatalog: Die Rosenburg Foto: BMJ

Die Rosenburg – Das Bundesjustizministerium im Schatten der NS-Vergangenheit(PDF, 14MB, Datei ist nicht barrierefrei)

Public History

Licht ins dunkel bringen Public History – Transparenz durch Beteiligung der Öffentlichkeit

Das Projekt des Bundesministeriums der Justiz fügt sich in eine Reihe von abgeschlossenen bzw. laufenden Aufarbeitungsprojekten von Ministerien und Behörden des Bundes ein. Im Vergleich dazu, geht das Rosenburg-Projekt aber einen eigenen Weg. Es versteht sich nicht als ein bloß fachlich-historisches Projekt, das im „elfenbeinernen Turm“ der Wissenschaft abgearbeitet wird, sondern ist vielmehr – im Sinne einer „Public History“ – bestrebt, die Öffentlichkeit „auf dem Weg mitzunehmen“ und zu einer kritischen Begleitung anzuregen. Beabsichtigt ist, dadurch – über die Forschungsarbeiten und die dabei gewonnenen Erkenntnisse hinaus - einen kritischen Diskurs in der Öffentlichkeit zu initiieren, wobei auch in diesem Zusammenhang großer Wert auf Transparenz gelegt wird. Dies ist auch vor dem Hintergrund wichtig, dass eine besondere Zielgruppe des Projekts die Verfolgten des NS-Regimes und ihre Nachfahren sind.

Im Rahmen der Aufarbeitung sind bereits zahlreiche gemeinsame Veranstaltungen der Unabhängigen Wissenschaftlichen Kommission und des Bundesministeriums der Justiz und für Verbraucherschutz durchgeführt worden. Die Ausstellung ist ein weiterer Baustein dieser öffentlichen Auseinandersetzung mit der Geschichte.

Ferner werden Gespräche mit einer Vielzahl von Gruppierungen und Personen über das Rosenburg-Projekt geführt. Neben juristischen Berufsverbänden wie dem Deutschen Richterbund und dem Deutschen Anwaltverein, sind hier insbesondere die jüdischen Verbände – mit dem Zentralrat der Juden in Deutschland an der Spitze – das Internationale Auschwitz-Komitee und der Zentralrat Deutscher Sinti und Roma zu nennen.

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Gespräche der Leiter der Unabhängigen Wissenschaftlichen Kommission fanden zudem statt mit lateinamerikanischen Verfassungsrichtern und den späteren Friedensnobelpreisträgern aus Tunesien. Außerdem haben eine Reihe interessierter Schülerinnen und Schüler (beispielsweise die mit dem Bertini-Preis für junge Menschen mit Zivilcourage ausgezeichneten Oberstufenschülerinnen und -schüler der Ida-Ehre-Schule Hamburg) sowie andere Jugend- und Studentengruppen aus dem In- und Ausland mit Bundesminister Maas das Rosenburg-Projekt im Bundesministerium der Justiz und für Verbraucherschutz diskutiert.

Über das Forschungsprojekt

Wissenschaftliche Aufarbeitung Zum Rosenburg-Projekt des Bundesministeriums der Justiz

Das Bundesministerium der Justiz und für Verbraucherschutz hat bereits am 11. Januar 2012 eine Unabhängige Wissenschaftliche Kommission zur Aufarbeitung der NS-Vergangenheit - unter der Leitung der Professoren Manfred Görtemaker (Zeithistoriker, Universität Potsdam) und Christoph Safferling (Strafrechtslehrer, Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg) – eingesetzt.

rosenburg_tab_1 In der Rosenburg, einer Villa in Bonn-Kessenich, hatte das Bundesjustizministerium von 1950 bis 1973 seinen Sitz

Die Unabhängige Wissenschaftliche Kommission soll eine Untersuchung der personellen und fachlich-politischen Kontinuitäten des nationalsozialistischen Deutschlands im Regierungshandeln des Bundesjustizministeriums in der Nachkriegszeit der 1950er und 1960er Jahre durchführen. In dieser Zeit hatte das Bundesministerium der Justiz seinen Amtssitz auf der „Rosenburg“ in Bonn-Kessenich, die dem Projekt zugleich seinen Namen verlieh.

Die Unabhängige Wissenschaftliche Kommission fragt somit nach dem Umgang des Bundesjustizministeriums mit der eigenen NS-Vergangenheit. Damit einher geht die Frage nach den personellen Kontinuitäten im Ministerium, d.h. welche und wie viele belastete Mitarbeiter in der Anfangszeit des Hauses an welchen Stellen tätig waren.

Darüber hinaus ist zu prüfen, ob und, wenn ja, wie sich hieraus auch sachliche Kontinuitäten ergaben. Die Fragen lauten beispielsweise: Warum konnten nationalsozialistische Gesetzgebung und Rechtsprechung in der Nachkriegszeit fortwirken; warum wurden diese nicht aufgehoben? Wie hat sich das Ministerium zu der Verfolgung von NS-Tätern verhalten? Warum wurden Maßnahmen – etwa zur Entschädigung von Opfern des NS-Unrechts – nicht ergriffen?

Diesen und anderen zahlreichen relevanten Einzelthemen widmen sich die Leiter der Unabhängigen Wissenschaftlichen Kommission gemeinsam mit einem interdisziplinären Team; zu diesem gehören u.a. Herr Professor Thiessen (Eberhard Karls Universität Tübingen - für den Bereich des Wirtschaftsrechts), Frau Professor Schumann (Georg-August-Universität Göttingen - vor allem für den Bereich des Familien- und Jugendrechts) und Herr Professor Will (EBS Universität für Wirtschaft und Recht Wiesbaden – für den Bereich des Verfassungsrechts).

Weitere Informationen zum Forschungsprojekt und der Arbeit der Unabhängigen wissenschaftlichen Kommission finden Sie auf der Infoseite: www.bmj.de/akte-rosenburg

Berichterstattung

Presse Aus den Medien

Termine & Kontakt

Die Wanderausstellung wird an verschiedenen Orten gezeigt. Der Eintritt ist frei.


Aktuelle Ausstellungsstation:

7. März 2023 – 16. April 2023
Regierungspräsidium Karlsruhe am Rondellplatz
Karl-Friedrich-Str. 17
76133 Karlsruhe

Öffnungszeiten
Montag bis Sonntag | 11:00 bis 18:00 Uhr
Vom 07. April bis 10. April 2023 bleibt die Ausstellung geschlossen.


Bisherige Ausstellungsstationen waren:

2022

07.11. bis 04.02.2023 Universität Potsdam

20.09. bis 31.10.2022 Oberlandesgericht Hamm

15.06. bis 29.08.2022 Leibniz Universität Hannover

23.01. bis 15.05.2022 Esterwegen

25.11.2021 - 17.01.2022 Saarbrücken

2021

06.07. - 25.08.2021 Nürnberg

2020

24.07. - 11.10.2020 Rügen/ Prora

13.01. - 05.03.2020 Chemnitz

10.01. - 20.02.2020 Poznan / Polen

2019

Universität Frankfurt/Main
16.10.2019 - 7.01.2020

Krakau / Krakowskiej Akademii / Polen
28.10. – 02.12.2019

Wroclaw / Centrum Historii Zajezdnia / Polen
29.08. – 04.10.2019

Universität Greifswald
18.05. – 16.07.2019

Supreme Court of the State New York
13.05. – 07.06.2019

The Elliott School Washington/ USA
06.02 – 15.03.2019

Baltimore, USA
28.03. 01.05.2019

Hanseatisches Oberlandesgericht
03.04. – 13.05.2019

2018

Friedrich-Schiller-Universität Jena
05. Dezember 2018 bis 02. Januar 2019

Congress Center Leipzig
25. September 2018 bis 28. September 2018 beim 72. Deutschen Juristentag

Bundesverwaltungsgericht Leipzig
16. August bis 20. September 2018

Landgericht Düsseldorf
16. März bis 31. Mai 2018

2017

Landgericht Bonn
20. Juli bis 16. August 2017

Landgericht Berlin
22. Juni bis 9. Juli 2017


Kontakt


Bundesministerium der Justiz (BMJ)
Referat Öffentlichkeitsarbeit/ Digitale Kommunikation
Isabel Hanke
Telefon: 030/18580-9037
E-Mail